Aktion "Sauberes Gebirge"

Es ist mir ein Rätsel, wie man eine Luftmatratze im Wald vergessen kann. Ein Oktobersonnabend ist für eine spezielle Wanderung reserviert. Es werden Freiwillige gesucht, den Müll, der leider immer noch liegenbleibt, zu beseitigen. Ausgerüstet mit Müllbeutel und Arbeitshandschuhen geht meine diesjährige Müllwanderung in Schmilka los. Den ersten Unrat finde ich im Erlsgrund, ein absolutes Müllhighlight in einer winzigkleinen Felsspalte direkt neben dem Weg - eine Kinderluftmatratze. Weiter geht es in Richtung Winterberg. Neben der Winterbergstraße liegt eine Radzierkappe. Wie kommt die dahin? Der Weg ist doch eigentlich für den Fahrzeugverkehr gesperrt.
Auf dem Müllerwiesenweg und weiter zur Richterschlucht finde ich nur 2 Flaschen im Wald. In der Richterschlucht liegt mitten auf dem Weg eine Kinderzeichnung. Wer hat die da wohl verloren? Die Richtergrotte lädt, sauber, zur Mittagspause ein. Ein bißchen Ekel kommt doch auf und so bleiben die Stullen im Rucksack. Die leere Bierbüchse wandert aber gleich, da sie ohne Pfand in Tschechien gekauft ist, in den gelben Müllsack, der mittlerweile auch schon ein paar Löcher bekommen hat. Hoffentlich bleibt alles drin! Aber dieses Problem löst sich ganz von selbst auf dem Goldsteig. Eigentlich ein etwas abseits liegender Pfad, aber das tiefe Blau einer großen Tasche mit gelb aufgedruckten Buchstaben ist beim besten Willen nicht zu übersehen. Wie hat die wohl ihren Weg hierher gefunden? Ich sehe kein Möbelhaus in der Nähe. Der gelbe Müllsack verschwindet darin und es geht weiter in Richtung Reitsteig und Goldsteinaussicht.
Liebe Wanderer, der eigenartige Mensch, der am 8.Oktober 2005 zwischen 12 und 14 Uhr auf dem Weg Goldsteig, Goldsteinaussicht, Reitsteig, Großer Winterberg und Wurzelweg mit einer blauen ....-Einkaufstasche unterwegs war, war kein Obdachloser, sondern ein Müllwegräumer! Ein Wanderer, es ist ein Bergsteiger, erklärt mir sehr überzeugend, wie die große Tasche zum Goldsteig gekommen ist - sie wird, wegen ihrer Größe, von Bergsteigern gerne als Tragetasche für Kletterseile verwendet. Da aber an der Fundstelle kein Mensch und keine Bergsteigerausrüstung zu sehen war, habe ich sie als Müll angesehen. Tut mir leid, liebe Bergsteiger, aber kauft euch ein neues Regal und dann kommt ihr auch wieder in den Besitz einer solchen Tasche.

Fazit für diesen Tag:
Endlich bin ich den Müll los! An der Zwieselhütte stelle ich meinen eingesammelten Müll ab, die Organisatoren holen ihn dort ab. Eine böse Überraschung erwartete mich noch auf dem Parkplatz. Der Parkplatz in Schmilka ist umgebaut wurden und hat weniger Parkmöglichkeiten als vor dem Umbau. Um 10 Uhr war der Parkplatz bereits restlos belegt und da ich habe ich mir erlaubt, einen Behindertenparkplatz zu benutzen, ohne das hier und jetzt zu begründen.

Dieses Jahr (2009) fand im Oktober das letzte Mal die Aktion Sauberes Gebirge statt. Aber nicht, weil die Sauberfrauen/Saubermänner weniger wurden, sondern der Müll ist immer mehr aus der Sächsischen Schweiz verschwunden.